«« zurück
20.09.2023

Projektpräsentation bei der Stadtverordnetenversammlung

Seit über 20 Jahren wird über die Zukunft des Rathausplatzes und seiner Gebäude diskutiert. 

Nun hat die Verwaltung eine konkretisierte Entscheidungsvorlage für den Neubau der Stadthalle und der Bücherei sowie zur Sanierung und Erweiterung des Rathauses vorgelegt. Nach einem intensiven Planungsprozess, Nutzerabstimmungen und drei Bürgerwerkstätten wurden einige Änderungen am Gesamtprojekt vorgenommen. Dabei wurde auf die Ergebnisse des Sonderbauausschusses, der im Jahre 2014 zahlreiche Festlegungen zur Umsetzung des Großprojekts getroffen hatte, aufgebaut und viele Elemente in den Stand der aktuellen Planung eingearbeitet. Diese wurden nun der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung vorgelegt.

In der Präsentationssitzung am Mittwoch, dem 13. September 2023, standen die Fachplaner Rede und Antwort zu den Änderungen und Ausarbeitungen. Darüber hinaus wurden auch nach aktuellem Kostenstand die Grobkostenschätzungen auf Grundlage des Baupreisindex Mai 2023 vorgelegt, wobei diese aufgrund der anhaltend hohen Inflation ausdrücklich unter Vorbehalt gestellt werden und noch keinen finalen Charakter haben.

Bürgermeister Adnan Shaikh erklärt: „Wir legen bei diesem Projekt, das unsere Stadtgesellschaft seit Jahrzehnten beschäftigt, ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und auf eine zukunftssichere Investition. Deshalb gehen wir verantwortungsvoll mit den Bestandsgebäuden um. Dabei nehmen wir besonders auch die Lebenszykluskosten in den Blick. Denn auch wenn die Stadt heute über die Mittel verfügt, um ein solches Projekt aus den finanziellen Rücklagen umzusetzen und wir daran arbeiten, dass sich daran künftig nichts ändert, ist dies nicht für die künftigen Jahrzehnte gesichert. Durch die umzusetzenden Anforderungen an die DGNB-Zertifizierungen der drei Gebäude wollen wir sicherstellen, dass der Nutzen der Gebäude für künftige Generationen hoch und gleichzeitig die finanzielle und ökologische Belastung möglichst gering ist. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass unsere Stadtmitte, bestehend aus Stadthalle, Bücherei und Rathaus, wirklich nachhaltig wird. Dafür müssen wir bereit sein, nach einem intensiven Planungsprozess, der seit über 10 Jahren läuft, erhebliche Finanzmittel in die Hand zu nehmen.“

Für den Neubau der Stadthalle werden 46,5 Mio. Euro veranschlagt. Der Neubau der Bibliothek wird mit 6,3 Mio. Euro geplant und der notwendige Erweiterungsbau des Rathauses mit 28,5 Mio. Euro berücksichtigt. Die von den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Stadtverordnetenversammlung gewünschte Sanierung des Bestandsrathauses wird mit 23,2 Mio. Euro eingeplant. Die Erweiterung der Tiefgarage ermöglicht den direkten Zugang zu allen drei Gebäuden. Die Erweiterung ist nötig, da an der Stelle des aktuell bestehenden Parkdecks die neue Stadthalle entstehen wird. Die Erweiterung der Tiefgarage schlägt mit 5,9 Mio. Euro in der Grobkostenschätzung zu Buche.

Im Rahmen der vertieften Planungen entstand die Notwendigkeit, zusätzliche Maßnahmen durchzuführen, die bislang kostentechnisch nicht berücksichtigt waren. Die Planungen ergaben, dass die wirtschaftlichste Variante die Verlegung eines großen Kanals, der bislang entlang der Tiefgarage und unter dem Rathaus verläuft, in die Unterortstraße ist. Zudem muss das Trafo-Häuschen, auf dessen Stelle die künftige Bücherei ihren Platz finden wird, verlegt werden. Diese aufwändigen Arbeiten, die auch für eine rückwärtige und sinnvolle Erschließung der Bücherei ausgeführt werden, bedeuten nach aktueller Grobkostenschätzung zusätzlichen Aufwand von 6,8 Mio. Euro. Für weitere Fachplaner, die an allen Gewerken eingesetzt werden, werden zusätzliche 2,2 Mio. Euro benötigt. Die beiden zu erhaltenden Wohn-, Verwaltungs- und Geschäftshäuser, in welchen unter anderem der REWE-Markt und die Apotheke als Mieter vorhanden sind, müssen von der aktuellen Strom- und Heizungsversorgung der abzureißenden Gebäude getrennt und künftig selbständig erschlossen werden. Hierfür entsteht für Leitungen und die Errichtung von technischen Anlagen ein Zusatzaufwand von 3,6 Mio. Euro.

In den letzten knapp 18 Monaten wurde in Hessen eine Baukostensteigerung von 21,4 % durch die Inflation verzeichnet. Nicht zuletzt deshalb schlägt die Verwaltung gegenüber dem ursprünglichen Anforderungskatalog aus dem Sonderbauausschuss im Jahre 2014 an einigen Stellen vor, die Anforderungen an das Projekt aus wirtschaftlichen Gründen bewusst abzusenken. So soll es keinen Konferenzbereich für Sitzungen in der Stadthalle geben. Ebenso soll auf einen absenkbaren Orchestergraben und eine Empore für den Saal verzichtet werden, da diese einen deutlichen Mehraufwand bedeutet hätte. Zudem soll es künftig nur eine erweiterte Zu- und Ausfahrt aus der Tiefgarage über den Stadtpfad geben, statt der bislang vorgesehenen zwei Zu- und Ausfahrten, was ebenfalls einen erheblichen technischen Mehraufwand bedeutet hätte.

„Wir legen nun dem Auftrag der Stadtverordnetenversammlung entsprechend eine konkretisierte Planung mit Anpassungsvorschlägen vor. Der vorliegende Stand der Planung sieht ein beispielhaftes Projekt im Bereich der Nachhaltigkeit vor. Mit dem Projekt strebt die Stadt Eschborn eine hochwertige Zertifizierung an. Wir schließen damit zu einem für öffentliche und private Bauprojekte zukunftsweisenden Standard auf, denn beispielsweise GIZ, Eschborn Gate, Deutsche Börse und zahlreiche weiteren Projekten in unserer Stadt zeigen bei ihren zertifizierten Gebäuden wie nachhaltiges Bauen funktioniert,“ erklärt Bürgermeister Shaikh abschließend.

Download der Präsentation als PDF

«« zurück